Positive Signale für die Klinische Forschung

Prof. Ferdinand M. Gerlach, Präsident der DEGAM, betonte in seinem Grußwort, dass hochspezialisierte Forschung an Universitätskliniken allein nicht ausreiche: „Auch in Deutschland ist das reale Labor die Praxis.“ Prof. Eva Hummers-Pradier (Universität Göttingen) und Prof. Jean-François Chenot (Universität Greifswald) führten in Ihrem Vortrag an, dass in Deutschland prinzipiell bereits eine hohe Bereitschaft für Forschung in Hausarztpraxen vorhanden sei. Es gelte nun, nach internationalen Vorbildern auch hierzulande Forschungspraxennetze angemessen und nachhaltig zu finanzieren.

Ein zentrales Ziel liegt darin, forschungsfördernde Institutionen in Deutschland von der Notwendigkeit Klinischer Forschung und Versorgungsforschung zu überzeugen: „Die Förderung der Forschung in der Allgemeinmedizin muss vor allem nachhaltig sein“, richtete Dr. Ildikó Gágyor (Universität Göttingen) eine zusammenfassende Botschaft aus den Vorträgen an die Entscheidungsträger.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus dem Gesundheitswesen, die von DEGAM-Vizepräsident Prof. Martin Scherer moderiert wurde, konnten die aufgeworfenen Fragestellungen vertieft werden. Da bezüglich der Notwendigkeit eines Strukturwandels bei Klinischen Studien in der Allgemeinmedizin weitgehend Konsens herrschte, konnten verschiedene Lösungsansätze diskutiert werden. Mitglieder des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) stimmten mit Prof. Gerlach und mit den Anwesenden aus der akademischen Allgemeinmedizin vor allem darin überein, dass Versorgungsprobleme von Menschen in der ambulanten Versorgung stärker in den Fokus der Förderprogramme und des Innovationsfonds der Bundesregierung rücken sollten.

In diesem Zusammenhang kündigte Dr. Renate Loskill (Bundesministerium für Bildung und Forschung) an, dass das dortige Förderprogramm nach einem Jahr Pause 2016 wieder aufgenommen werde. Josef Hecken (Vorsitzender des G-BA) ergänzte zudem, dass im Teil Versorgungsforschung des Innovationsfonds ein Schwerpunkt auf die Primärversorgung gelegt werde.

Weitere Informationen zu den Teilnehmern des Symposiums sowie zum Forschungsnetzwerk finden Sie unter: www.degam.de/netzwerk-klinische-studien.de.

Pressekontakt: Philipp Leson
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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